Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 83

1893 - Altona : Uflacker
— 83 — Sonne allmählich früher auf und später unter, die Tage werden also länger und die Nächte kürzer. Dies dauert bis zum 21. Juni. An diesem Tage geht die Sonne ungefähr um 33/4 Uhr auf und um 8j/4 Uhr unter. Der Tag dauert also 161/a und die Nacht 7 x/2 Stunden, d. h. wir haben den längsten Tag und die kürzeste Nacht. An diesem Tage ist Sommers Anfang. Von nun an geht die Sonne allmählich später auf und früher unter, bis am 22. September Tag und Nacht wieder gleich lang sind. Dann beginnt der Herbst; wir haben Herbst-Tag- und Nachtgleiche. Die Abnahme der Tage setzt sich fort bis zum 21. Dezember. An diesem Tage geht die Sonne um etwa 8 x/4 Uhr auf und um 3 3/t Uhr unter. Der Tag ist also 7und die Nacht 16 :/2 Stunden lang, d. h. wir haben den kürzesten Tag und die längste Nacht. An diesem Tage ist Winters Anfang. Vom 21. Dezember an werden die Tage wieder länger, bis am 21. März wieder die Tag- und Nachtgleiche erreicht ist. Welche Monate werden gewöhnlich Frühlings-, welche Sommer-, welche Herbst- und welche Wintermonate genannt? Einübung der Tageszahl jedes einzelnen Monates! Gewöhnliches Jahr und Schaltjahr. Georg-Eckert-Instituf für inteffmicnale Schulbuch - :.ung Braurv c c j Schulbuci.bibiiothek

2. Heimatkunde von Altona und Umgegend - S. 82

1893 - Altona : Uflacker
— 82 — Die Bewegungen der Luft — die Winde — entstehen aus der verschiedenen Erwärmung neben einander liegender Gegenden. In diesem Falle strömt die Luft der kälteren Gegend in der Nähe des Erdbodens nach der wärmeren, während in der oberen Schicht der Atmosphäre Luftströmungen von der wärmeren nach der kälteren Gegend gehen. (Den Schülern dadurch zu veranschaulichen, daß man ein brennendes Licht in der Öffnung der Zimmerthür auf- und abbewegt.) Nord, winde bringen uns Kälte, Südwinde Wärme. In den Herbst- und Wintermonaten haben wir am häufigsten Nebel; die Sommermonate, wo der Wind meistens aus Westen weht, bringen uns den meisten Regen. Schnee fällt bei uns durchschnittlich vom November bis zum April. In den Monaten Mai bis August kommen die meisten Ge- witter vor. (Alle diese Dinge lasse der Lehrer im Laufe des Jahres durch thatsächliche Beobachtungen der Schüler feststellen.) 33. Beobachtungen über den Auf- und Untergang der Sonne. Wann ist gestern die Sonne auf- und untergegangen? Wie viel Stunden verstrichen vom Aufgange bis zum Mittag (— Mitte des Tages)? Desgleichen vom Mittag bis zum Untergange? Wie lange dauerte also gestern der Tag? Wie viele Stunden vergingen vom Sonnenuntergang bis Mitter- nacht (— Mitte der Nacht)? Desgleichen von Mitternacht bis zum heutigen Sonnenaufgang? Wie lange dauerte also die Nacht? Nicht das ganze Jahr hindurch hat der Tag diese Dauer. Am 21. März geht die Sonne um 6 Uhr auf und um 6 Uhr unter. Dann dauert also der Tag 12 Stunden und die Nacht 12 Stunden, Tag und Nacht sind also gleich lang. An diesem Tage beginnt der Frühling; wir haben Frühlings- Tag- und Nachtgleiche. Nach dem 21. März geht die

3. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 187

1843 - Altona : Schlüter
187 einem Glas täglich sind zwei, drei, vier Gläser geworden und wol noch darüber in 24 Stunden, denn die Nacht nimmt der Unmäßige mit zum Tage. Das ist die Wahrheit."" /,„Dem obigen Worte „Mäßigkeit führt zur Unmäßigkeit" fügen wir ein andres an, dieses: aus Selten wird Oft. Hierwider treten allerdings die vielen Exempel auf, daß Menschen ihr Lebelang dann und wann, alle Jahre Einmal, alle halbe, alle Vierteljahr, alle Monat Einmal sich betrinken, oder wie eben eine besondere äußerliche Verreizung eintritt, und lassen dabei es, machen's nicht öfter. Das wird zugestanden, allein dafür wird das Zugeständniß auch wieder gefordert: Wenn nicht alle, daß doch die allermeisten, welche sich oft betrinken, früher sich selten betmnken, aus alle Jahr alle halbe Jahr, alle Quartal, alle Monat, alle Woche, alle Tage Einmal gemacht haben, und Einige zweimal jeden Tag d. h. immer betrunken sind, mit Ausnahme der einzigen halben Stunde, der wüsten, die zwischen dem Ausschlafen und dem abermaligen Eingießen vergeht, während welcher man auch diese Säufer nicht nüchtern nennen kann. Das ist die Wahrheit."" „„Eine 'gewisse Dame hat mit einigen Tropfen Liqueur Mittags nach schweren Sveisen zu trinken angefangen und hat mit Rum Tag und Nacht bei sich im Bett zu trinken aufgehört. In diesen kurzen Worten hat der Leser eine lange Geschichte."" „„Wie man den Branntwein macht, ist nicht unsere Frage, sondern wir fragen, wie sich der Mensch zu einem Säufer- macht. Eine dritte Antwort ist diese: der Müssiggang ist ein Lehrer des Trinkens und dieunthätigkeit ist eine Schule der Völler ei. Denn kein Mensch vermag es, die Last eines leeren Lebens zu tragen. Die Tanzgelage aber sind die Turnplätze für diese Sünde wie für andere Sünden."" „„Wie man den Branntwein macht, ist nicht unsere Frage, sondern wir fragen, wie sich der Mensch zu einem Säufer macht. Eine vierte Antwort ist diese: aus Großthuerei. Der Knabe will trinken können wie ein junger Bursch, ein junger wie ein alter und wie ein Mann. Das leidige Lob: er könne viel vertragen, das lautet in seinen Ohren und soll unter gewissen Leuten auch wirklich so viel heißen als: er ist ein rechter Kerl."" „„Eine fünfte Antwort: Seine Fröhlichkeit will der Mensch beflügeln, seine Traurigkeit will er

4. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 202

1843 - Altona : Schlüter
302 104. Gesindeordnung für die Herzogthümer Schles- wig und Holstein. Wir Christian der Achte, von Gottes Gnaden König zu Dänemark, der Wenden und Gothen, Herzog zu Schleswig, Hol« stein, Stormarn, der Dithmarschen und zu Lauenburg, wie auch zu Oldenburg, re. Thun kund hiemit: Nachdem in Veranlassung eines stän- dischen Antrags der Entwurf einer Gesindeordnung für die Herzog- thümcr Schleswig und Holstein den ständischen Versammlungen für das Herzogthum Schleswig und für das Hcrzogthum Holstein zur Be- rathung vorgelegt worden, sind Uns die hierüber abgegebenen Gutach- ten beider Versammlungen allerunterthänigst vorgetragen worden. Wir haben hierauf zur Bewirkung einer übereinstimmenden Gesetzgebung im Gcsindewescn für alle Landestheile in Unfern gedachten Herzogthümer», und zur Beseitigung der Ubclstände» welche sich in dieser Beziehung gezeigt haben, nachstehende Gesindeordnung zu erlassen Uns allerhöchst bewogen gefunden, und verfügen und befehlen demgemäß: § 3. Auch ohne besondere Vereinbarung ist das Gesinde verpflich- tet. außer den speciell demselben obliegenden Leistungen auf jede Weise nach Vermögen zur Erreichung der häuslichen Zwecke mitzuwirken, den Anordnungen der Dienstherrschaft in dieser Beziehung Folge zu leisten und sich der Hausordnung gemäß zu verhalten. 8 4. Dagegen liegt auch ohne ausdrückliche Übereinkunft der Herr- schaft die Verpflichtung ob, nach bester Einsicht wie für das leibliche, so auch für das sittliche Wohl des ihr untergebenen Gesindes Sorge zu tragen. 8 5. Es darf daher das Gesinde durch die Hausordnung an dem Besuche des öffentlichen Gottesdienstes nicht ungebührlich gehindert werden, und die Herrschaft hat unconfirmirte Dienende vorschriftsmäßig zum Besuch der Kirche und Schule anzuhalten. 8 12. Die allgemeinen Termine des Dicnstwechsels für Miethen, welche halbjährig oder jahrweise geschlossen werden, sind der Iste Mai und Iste November, sofern nicht andere Ab- und Zugangszeiten ver- einbart werden. In der Stadt Altona werden jedoch mit Rücksicht auf die dortigen Verhältnisse die bisher gebräuchlichen Termine beibehal- ten. (Himmelfahrt und Martini.) 8 13. Der Ab- und Zugang des Gesindes findet, wenn die Ent- fernungen solches erlauben, an demselben Tage statt, und ist das Ge- sinde zum Antritt des Dienstes, so wie die Herrschaft zur Annahme desselben erforderlichen Fcklls durch polizeilichen Zwang anzuhalten. 8 14. Der durch das Verschulden des Gesindes um 24 Stunden verzögerte Dienstantritt berechtigt die Dienstherrschaft, den Contract aufzuheben, und ist außerdem von dem Gesinde mit einer Brüche von 1 bis 3 Rbthlr. zu büßen. 8 16. Durch eine von Seiten der Herrschaft veranlaßte Ver- zögerung wird das Dienstverhältniß nicht aufgehoben, und die Herr-

5. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 203

1843 - Altona : Schlüter
203 fchaft ist dem Gesinde zur verhältnißmäßigen Leistung von Lohn und Kostgeld bis zur Aufnahme in das Haus verpflichtet. § 17. Das Gesinde kann vor dem Antritt des Dienstes den ein- gegangenen Micthvertrag aufkündigen: 1) wenn dasselbe zur Zeit des Dienstantritts von einer zum Die- nen unfähig machenden Krankheit oder Schwäche befallen wird; 2) wenn weibliche Dienstboten sich verheirathen; 3) wenn die Verhältnisse der Eltern dcö Dienstboten in der Zwischen» zeit sich so geändert haben, daß sie die Dienste des Kindes nicht entbehren können, und wenn der Dienstbote in eigenen, nament- lich in Erbschaftsangelcgcnheiten auf längere Zeit vom Wohn- orte der Dienstherrschaft sich zu entfernen genöthigt ist; (Diese Gründe sind vom Gesinde gehörig nachzuweisen.) 4) wenn die Herrschaft ihren Aufenthaltsort außerhalb des Hcr- zogthums verlegt. 8 18. Die Herrschaft ist dagegen berechtigt von dem Vertrage vor Antritt des Dienstes abzugehen, wenn ihr bekannt geworden: 1) daß sie bei der Annahme des Gesindes durch Vorzeigung fal- scher Zeugnisse hintergangen ist; 2) daß das Gesinde groben Lastern ergeben ist, oder seit der Ein- gehung dcs Dicnstvertrags ein Verbrechen begangen hat; 3) daß es an ansteckenden oder undiensttüchtig machenden Übeln leidet; 4) daß weibliche Dienstboten schwanger sind. 8 21. Ohne Angabe von Gründen steht es der Herrschaft jeder, zeit frei, gegen Auszahlung des Lohns und Kostgeldes für ein Viertel- jahr an das Gesinde vor dem Dienstantritt desselben von dem Dienst- vertrage abzugehen. Auch dem Gesinde steht diese Befugniß zu, wenn cs spätestens 4 Wochen vor dem Dienstantritt seinen Entschluß der Herrschaft anzeigt, und an dieselbe den Lohn für ein halbes Jahr sofort erlegt. Um bei Dienstverhältnissen, welche auf einen Monat verabredet sind, von dem Dienstvertrage vor dem Dienstantritt abgehen zu können, hat die Herrschaft dem Gesinde den Lohn nebst Kostgeld für einen hal- den Monat zu zahlen, und das Gesinde den Lohn für einen Monat an die Herrschaft zu erlegen. 8 22. Der Beendigung des Dienstverhältnisses geht in der Regel die Kündigung vorher. Die allgemeinen Kündigungszciten sind, wenn der Dienstvrrtrag auf ein halbes Jahr oder jahrweise geschlossen ist, der 1. Februar und der 1. August. Die Kündigung muß in jedem Falle drer Monate vor Ablauf der Dienstzeit, bei monatlicher Dauer derselben aber 14 Tage vor Ablauf deö Monats geschehen.

6. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 341

1843 - Altona : Schlüter
341 Die herrschenden Winde sind bei uns die west- und süd- westlichen, darnach die aus Nordwest, Nordost, Ostsüdost und Ost; die nördlichen Winde sind die seltensten. Von welcher Gegend sie aber auch immer Herkommen mögen, so pflegen sie selten lange aus derselben Richtung zu wehen; besonders sind sie kurz vor einem heftigen Sturm und Gewitter sehr unbeständig.— Völ- lige Windstille haben wir hier im Ganzen gelten; Stürme dagegen können wir in jeder Jahreszeit haben, besonders aber entstehen sie zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche und kommen dann gewöhnlich aus Südwesten, Westen und Nordwesten. Eigentliche Orkane kommen höchst selten vor. Die Winde haben bei uns den größten Einfluß auf die Wit- terung; von ihnen hängt es größtentheils ab, ob wir Kälte oder Wärme, Regen oder Dürre, trockene oder feuchte Luft haben. Der Südwestwind bringt in der Regel milde und feuchte Luft, im Soinincr Wolken Regen und Gewitter, im Winter nach anhaltendem Froste Schnee und Tdauwettcr» im Frühlinge und noch mehr im Herbste Nebel und Regen. So and? Hm Ganzen der Westwind; doch bringt dieser uns noch eher gutes 'Wetter. Der Nordwestwmd macht kalte und rauhe, gewöhnlich auch trockene und klare Lust, noch kälter und mit größerer Dürre verbunden sind die Nord- und Nordostwinde. Der Ostwind halt gewöhnlich einige Wochen im Frühlinge an und bringt eine scharfe, trockene Lust Die östlichen Winde, namentlich der Südostwind, geben uns heitere Frühlingstage und verschönern den Herbst; aber im Winter erhalten wir durch sic den schärfsten Frost. Brust- schwache furchten mit Recht die scharfen Ostwinde. Die Jahreszeiten haben bei uns keinen so bestimmten und in jedem Jahre sich gleichbleibenden Charakter, als anderswo; wir haben bisweilen den Sommer im April, Winter im Mai und Frühlings- wctter iln September u. s. w. Der Frühling hat bei uns, wie überall, seine sehr schö- nen Tage, aber sie kommen ziemlich unregelmäßig und sind sel- ten lange anhaltend. Zuweilen bringt 'chon der Februar recht warme Tage, so daß die Bienen ihre Wohnungen verlaffen'und die Lerchen sich erheben; oder sie kommen im März und April. Je früher indeß die milden Frühlingstage sich einstellen, desto gewisser haben wir noch im April oder Mai einen Nachwinter zu erwarten. Die Winde werden nördlich, nach einem langen und strengen Winter oft anhaltend; Schneegestöber und Hagel stürmen in die grünenden Bäume und Nachtfröste zerstören die jungen Pflanzen. Hält sich dagegen das Fühlingswetter etwas lange zurück und stellen die nördlichen Winde sich früher ein, dann haben wir im März gewöhnlich Frost, Schnee, Thauwetter

7. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 343

1843 - Altona : Schlüter
343 bei Süd- und Westwinden eintritt, so erfolgen bald jene Ge- witter, welche die Witterung gänzlich umändern. Auch ist die Wärme und Hitze in dem einen Sommer nicht wie in dem andern; das Thermometer steigt und fällt den Sommer über zwischen dem 8. und 22. Grad. Die Heuernte fällt bei uns — theils jenachdcm die vorher- gehende Witterung den Graswnchs beförderte, theils jenachdcm die Gegend der südlichen oder nördlichen Grenze näher liegt — in die letzte Hälfte des Juiu's oder in die erste des Jull's.— Nappsaat wird gewöhnlich im Juli geerntet und muß Ende dieses Monats oder im Anfange des folgenden für's nächste Jahr wieder gcsäct werden. Auf die Heuernte folgt, wo kein Rappsaat geballt wird, die Korn- ernte, entweder von der letzten Hälfte des Jult's, oder der ersten des Augustmonats an. Unser Herbst hat höchst angenehmes, aber auch sehr un- angenehmes Wetter. Nachdem wir gegen die Zeit der Tag- und Nachtgleiche in der Regel heftige Stürme gehabt haben, erhalten wir noch im October einen kleinen Nachsommer mit stiller, heiterer, milder Luft und recht schönen Tagen, die oft noch im November durchblicken; im Ganzen aber ist der No- vember nebelig, naß, kalt, windig und unruhig. Die Saatzeit des Winterkorns ist hier im Allgemeinen Ii Tage vor oder nach Michaelis. Der Winter stellt sich zu verschiedenen Zeiten ein; ge- wöhnlich aber erst im December; manchmal hält der Frost dann diesen ganzen Monat an. Indessen gibr's auch Jahre, wo wir im December höchstens einige Tage Frost, an den übrigen hin- gegen sehr gelinde Witterung haben. Manchmal friert's vor Neujahr nicht, und in manchen Wintern ist die Kälte überhaupt jo geringe, daß der niedrigste Stand des Thermometers im Durchschnitt nur 6 Grad unterm Gefrierpunkt, und der Winter mehr Herbst als Winter ist. Dagegen hat's aber auch Winter gegeben, wo die strenge Kälte schon Mitte Decembers anfing und mit wenigen und kurzen Unterbrechungen bis über die Mitte März fortdauerte, die Erde 1—2 Fuß tief durchfror, das Eis 1—3 Fuß dick ward und das Thermometer bis auf 16 und 18 Grad fiel. Eine solche scharfe und anhaltende Kälte gibt es hier jedoch nicht oft. Gewöhnlich wird der Frost, wenn er einige Wochen, oft nur einige Tage angehalten hat, gelinde, und es erfolgt Thauwetter; auch finkt bei dem hier gewöhnlichen Frost das Thermometer nicht häufig unter 10 Grad.

8. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 410

1843 - Altona : Schlüter
410 übertreffen, nur mit Erstaunen ansehen können. Die einen kommen vom Felde mit Materialen und Verrathen beladen, während die andern ans- fliegen, um dergleichen zu sammeln, und noch andere da drinnen schal- ten und walten und bauen. Und höher steigt die Bewunderung, wenn man sie in ihren Stöcken selbst beobachtet, 'ihre Waben, ihre Arbeiten, wann sie ausruhen, Ketten bilden, indem die eine mit ihren Vorder- süßen sich an den Hintertheil der andern hängt, wobei man kaum be- greifen kann, wie die obere im Stande ist, die vielen unter ihr hängen- den zu tragen, ohne los zu lassen. Will man aber den Arbeiten zusehen, so muß man statt der Bie- nenstöcke aus 4 Brettern oder statt der glockenförmigen Bienenkörbe aus Weiden oder Stroh Glasfenster anbringen, worauf man erst in der neuern Zeit gekommen ist. Die meiste Zeit des Jahres wird man nur einerlei Bienen in der Beschäftigung wahrnehmen, nämlich die sogenanntenarbeitsbienen; zu Zeiten steht man aber größere mit dickerem und runderem Kopfe, die sogenannten Drohnen, weil sie lauter summen als die andern. Es sind Männchen, welche man nur vom Anfang Mai bis Ende Juli be- merkt, aber in viel kleinerer Zahl, als die Arbeitsbienen. Die Arbeits- bienen haben keine andere Bestimmung, als nur Honig und Wachs ein- zutragen und die Zellen zu bauen. Man wußte schon seit alten Zeiten, daß in den Stöcken eine größere Biene vorkommt, welche man den Bienenkönig oder Weisel nannte; es ist aber ein Weibchen, und daher die Königin des Stocks, die alle Eier legt, woraus die verschiedenen Bienen kommen. Die Königin ist weit länger als die andern, und be- sonders ragt der Hinterleib bis zur Hälfte über die Flügel hervor; sie ist übrigens immer dünner als die Drohnen und gleicht an Gestalt den Arbeitsbienen. Die Bienen sammeln die Wachsmaterie bloß in den Blumen, nur im Vlüthenstaub, womit man auch die Bienen oft bedeckt sieht. Wenn sich die Biene in einer Blume herumtummelt, so bleibt zwischen den blättrigen Haaren der Blüthenstaub hängen, so daß sie säst unkenntlich dadurch wird; dann bürstet sie sich mit ihren Füßen ab und bringt ihn in die Körbchen an den Hinterfüßen in der Gestalt von dicken, länglichen Ballen, welche man Höschen nennt. Sie bringt den Staub von den vordem auf die mittleren Füße und von diesen auf die hintern mit einer Geschwindigkeit, fast wie ein Taschenspieler. Auf dieselbe Weise sammeln sie auf andern Pflanzentheilen eine harzige Materie, was ihnen aber mehr Mühe macht. Auch diese Harzballen werden mit den Füßchen in das Körbchen gebracht. Die Höschen sind meistens gelb; cs gibt aber auch rothe, weißliche und selbst grüne, weil cs solchen Bluthenstaub gibt. Im Mai sammeln sie den ganzen Tag, im heißen Juni und Juli aber nur bis 10 Uhr. Außerdem sammeln sie noch Honig aus den sogenannten Honig- drüsen und Honigbehältern der Blumen, verschlucken denselben und tra- gen ihn nach Hause, in welchem Falle sie ohne Höschen ankommen. Solche dürfen daher nicht für faul gehalten werden. Zum Sammeln des Honigs bedienen sie sich des Säugrüssels. (Nach Oken.) Daö Bienchen ist in vieler Hinsicht ein Lehrmeister für uns.

9. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 413

1843 - Altona : Schlüter
413 dann in's Meer zurückgeht; doch bleiben einige und besonders die jun- gen Lachse im süßen Wasser zurück. Jetzt ist der Lachsfang unbedeutend. — Die gemeine Forelle lebt in Bachen von steinigem und grandigcm Boden, z. B. in den Bächen der Grafschaft Ranzau. Die Lachsforelle geht im Mai aus dem Meere in die Flüsse, in der Elbe bis Hamburg hinauf und wird von Michaelis bis Weihnacht am reichlichsten gefangen. Der Stint lebt in Landsec'n, die einen sandigen Boden haben, unter andern im Plöncr See. In der Elbe war er vormals häufig, jetzt sparsamer. Dagegen kommt im November, December und Januar der Scestint an den Küsten zum Vorschein, erscheint im März in Menge in den Flüssen und wird in der Mündung der Elbe besonders von den Vlankencsern reichlich gefangen. Ferner gehören zu den Bauchflosscrn aus dem Geschlechte der Hä- ringe: der gemeine Häring, der Breitling und die Sardelle, aus dem Geschlechte der Hechte: der gemeine Hecht und der Hornhecht, und endlich aus dem Geschlechte der Karpfen: die gemeinen Karpfen, die Brassen. Karautschen, Rothaugen, Schleie uwd Weißfische. — Der ge- meine Häring erscheint im Frühjahre in großen Schaaren an unserer Küste und in den Föhrdcn, verläßt dann nach einiger Zeit daö Küsten- wasser und kommt im Herbste wieder, gewöhnlich aber in geringerer Zahl. Vor mehreren Jahren wurden sie bei Kiel so reichlich gefangen, daß man einen Wassereimer voll für 1 Sechsling kaufte, nur Thran aus denselben zu gewinnen suchte und sie wol gar als Dünger auf's Land fuhr. Seitdem sind sie nie wieder so reichlich erschienen. Außer der Menge frischgegessener Häringe werden große Quantitäten geräu- chert, besonders in dem Dörfchen Ellerbeck bei Kiel und in Cappeln (Bücklinge und Fleckheringc). — Der Breitling ist dem Häringe sehr ähnlich, aber weit kleiner? Im Herbste kommt er an den Küsten oft in großer Menge zum Vorschein; geräuchert heißt er Sprott (Kieler Sprott). — Der gemeine echte Karpfen gehört eigentlich in den Sce'n und Flüssen des südlichen Europa's zu Hause, von wo er erst 1560 nach Dänemark gebracht wurde. Bei uns ist er ein Teichfisch, der mit Sorgfalt gezogen wird, weil er der zarteste und wohlschmeckendste Fisch ist. Der Häringsfang. Kehren wir nochmals zum kleinen—und doch so bedeutsamen Hä- ringe zurück. Er bewohnt den ganzen nördlichen Ocean, insbesondere jedoch das deutsche Nordmcer. Sein eigentlicher Aufenthalt ist übrigens noch immer nicht in Erfahrung gebracht, da sich die Behauptung, daß er im Polarkreise lebe und nur auswandere, nicht bestätigt hat. Viel- mehr ist es das Wahrscheinlichste, daß er auf dem Boden der See zu- bringe, sich aus dem an den Küsten abgesetzten Rogen entwickle und daß nur die vollwüchsigen zu gewissen Zeiten in unsäglichen Mengen südlich ziehen. Um Island, Grönland und Spitzbergen sieht man ihn nicht. Erst von den Schctlandsinseln wird man seine Züge gewahr. Allein auch an den Küsten von Norwegen, England und der Ostsee ist der Häring zu Hause. Doch wechselt er zu Zeiten seinen Wohnort, so daß gar manchmal große Fischereigebaude auf den englischen und schottischen

10. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 433

1843 - Altona : Schlüter
433 Sis. Katze und Hund. Die Katze geht nicht auf den Fußsohlen, sondern auf den Zehen; daher ist ihr Gang auch sehr leise, und ein solch leiser schleichen- der Gang ist zu ihrem Geschäfte sehr nöthig, denn die Mäuse haben ein sehr feines Gehör. Gleich den Hunden hat sie Krallen an den Zehen. Aber wie künstlich sind diese Krallen eingerichtet! In jeder Zehe ist eine Scheide, in welche die Kralle zurückgezogen werden kann. Wenn die Katze schläft, so stecken alle Krallen in den Scheiden. Sobald sie aber eine Maus sangen und sich wehren will, so schiebt sie die Krallen aus der Scheide, wie man einen Säbel auszieht. Auch ihre Zähne und ihre Zunge, welche rauh ist, sind zum Mäusefangen eingerichtet. Weil die Mäuse gewöhnlich des Nachts ans ihren Schlupfwinkeln hervorkommen, so sind die Augen der Katzen so eingerichtet, daß sic auch bei Nacht sehen können. Man braucht ihnen beim Fangen einer Maus nicht zu leuchten. Sie haben ihr Licht in den Augen. — Der Schwanz ist oft' das Spielzeug ihrer Laune. Die Katzen miauen nicht bloß, sondern sie schreien und heulen oft gar jämmerlich. Solcherlei Katzenmusik führen sie am liebsten an ganz einsamen Orten, auf den Böden und Dächern der Häuser auf. Dabei kratzen und beißen sie einander, daß die Haare davon fliegen. In Brüssel soll im Jahre 1545 bei dem Einzüge des spanischen Königs Philipp Ii. eine ganz besondere Katzenmusik aufgeführt worden sein. Es wird erzählt, man habe ein Instrument gemacht, das einer Orgel gleich sah. An der Stelle der Pfeifen befanden sich enge Kästchen. In jedem Kästchen saß cine Katze, so daß sic sich nicht rühren konnte. Der Schwanz der Katze aber ging durch ein kleines Loch im Deckel des Kästchens heraus, und war mit einem Bindfaden angebunden. Vor diesem sonderbaren Clavicr saß ein Bär. Sobald nun der mit seinen Tatzen spielte, so wurden die Katzen von den Bindfaden am Schwänze gezogen. so daß die Alten mit den Jungen zu schreien anfin- gen. Bei dieser Musik tanzten Affen, Bären. Wölfe, Hirsche und an- dere Thiere um einen Käfich herum, in welchem zwei Affen auf dem Dudelsack spielten. Die Katze ist für uns ein nothwendiges Hausthier. Hätten wir keine Katze, so würden die Mäuse und Ratten bei Tag und Nacht alles zernagen und uns so beunruhigen, daß wir weder ruhig essen noch schlafen könnten. In alten Zeiten, wo die Katzen noch nicht so häufig waren als jetzt, hat man sie daher sehr hoch gehalten. Ein eng- lischer Fürst gab im Jahre 948 ein Katzengcsetz, in welchem der Preis einer jungen Katze bestimmt war. Sobald sie aber die erste Maus ge- fangen hatte, durfte sie noch einmal so theuer verkauft werden. Eine Katze, welche man um den vollen Preis bezahlte, mußte nicht bloß feh- lerlose Augen, Ohren und Krallen haben, sondern sie mußte auch das Mausen aus dem Grunde verstehen. Ein Weibchen mußte nebenbei ihre Jungen gut ausziehen. Hatte sic in diesen Stücken einen Fehler, so mußte der Verkäufer den dritten Theil des Preises zurückbezahlen. Wer auf den Kornböden des Fürsten eine Katze stahl oder tödtete, der mußte zur Strafe ein ungeschornes Mutterschaf mit dem Lamme geben. 28 A
   bis 10 von 214 weiter»  »»
214 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 214 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 27
1 8
2 0
3 2
4 3
5 33
6 5
7 61
8 0
9 1
10 14
11 13
12 2
13 0
14 8
15 3
16 9
17 4
18 0
19 13
20 7
21 94
22 5
23 0
24 10
25 1
26 2
27 4
28 2
29 0
30 20
31 1
32 1
33 9
34 1
35 1
36 5
37 57
38 2
39 9
40 0
41 6
42 3
43 1
44 0
45 29
46 0
47 1
48 2
49 16

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 2
2 4
3 9
4 0
5 0
6 2
7 0
8 2
9 0
10 0
11 3
12 22
13 1
14 10
15 6
16 28
17 46
18 0
19 2
20 1
21 43
22 1
23 4
24 12
25 21
26 21
27 9
28 11
29 1
30 36
31 3
32 79
33 0
34 2
35 1
36 8
37 0
38 1
39 11
40 2
41 4
42 20
43 6
44 0
45 33
46 1
47 6
48 3
49 0
50 9
51 0
52 2
53 6
54 9
55 2
56 2
57 0
58 1
59 2
60 0
61 0
62 3
63 7
64 11
65 5
66 12
67 0
68 4
69 2
70 3
71 2
72 4
73 1
74 0
75 3
76 3
77 55
78 1
79 5
80 0
81 65
82 1
83 2
84 27
85 0
86 1
87 13
88 5
89 1
90 3
91 6
92 52
93 0
94 51
95 7
96 0
97 0
98 12
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 87
1 102
2 92
3 129
4 21
5 34
6 144
7 27
8 33
9 39
10 41
11 23
12 211
13 222
14 12
15 165
16 28
17 3
18 11
19 54
20 26
21 11
22 147
23 83
24 185
25 121
26 68
27 147
28 354
29 76
30 58
31 111
32 70
33 800
34 243
35 2
36 4
37 125
38 20
39 157
40 58
41 9
42 406
43 221
44 18
45 16
46 170
47 106
48 53
49 51
50 323
51 581
52 15
53 18
54 17
55 12
56 21
57 8
58 62
59 672
60 7
61 11
62 58
63 14
64 69
65 88
66 14
67 14
68 12
69 26
70 10
71 23
72 32
73 35
74 99
75 154
76 32
77 38
78 40
79 24
80 41
81 986
82 39
83 94
84 292
85 359
86 14
87 52
88 39
89 133
90 11
91 84
92 26
93 19
94 93
95 52
96 6
97 56
98 49
99 14
100 830
101 51
102 210
103 98
104 56
105 3
106 57
107 177
108 155
109 60
110 214
111 173
112 66
113 243
114 220
115 60
116 174
117 240
118 5
119 110
120 74
121 84
122 28
123 104
124 269
125 202
126 88
127 289
128 86
129 166
130 13
131 407
132 27
133 168
134 99
135 12
136 316
137 137
138 144
139 9
140 52
141 0
142 154
143 143
144 5
145 47
146 81
147 85
148 8
149 86
150 21
151 17
152 384
153 28
154 102
155 96
156 63
157 16
158 17
159 61
160 153
161 50
162 59
163 84
164 151
165 50
166 168
167 47
168 183
169 31
170 12
171 18
172 66
173 461
174 43
175 1290
176 56
177 549
178 33
179 468
180 69
181 113
182 174
183 545
184 172
185 94
186 103
187 115
188 63
189 405
190 41
191 17
192 86
193 112
194 43
195 186
196 335
197 26
198 14
199 50